Partnerschaft beenden oder nicht? 10 Entscheidungshilfen

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Die Partnerschaft beenden oder nicht? Diese Frage stellt sich früher oder später bei fast jedem Paar.

Gerade wenn die Zeit der Schmetterlinge im Bauch vorüber ist, und die Partnerschaft auf dem Prüfstand des Alltags steht, entwickeln sich in der Regel die verschiedensten Konfliktsituationen. Erst jetzt zeigt sich, ob eine Beziehung Bestand hat oder besser aufgelöst werden sollte. Dabei kommt es oft zu unterschiedlichen Auffassungen der Betroffenen, wie weit sich die Partnerschaft schon am Abgrund befindet. Je nach Toleranzgrenze will der eine bereits alles beenden, während der andere weiterhin am Miteinander festhält. Doch welches sind eigentlich die Indikatoren dafür, ob man eine Partnerschaft beenden soll oder nicht. Dieser Frage sind wir nachgegangen und zeigen hier die 10 Anzeichen dafür, dass eine Partnerschaft am Ende ist:

Trennungsgrund: Vertrauensverlust

Oberstes Gebot einer gleichberechtigten Partnerschaft ist gegenseitiges Vertrauen. Geht dieses verloren – oder noch schlimmer – baut es sich niemals auf, steht die Beziehung auf sehr wackeligen Beinen. Das schließt natürlich nicht aus, dass man Kriesen erlebt, das gegenseitige Vertrauen in Frage stellt und es von neuem Aufbaut. Gerade das Vertrauen als Basis einer Beziehung ist etwas an dem man immer arbeiten muss. Eine Partnerschaft beenden kann dem einen oder anderen einfacher erscheinen, als die ständige Beziehungsarbeit um Liebe und Vertrauen am Leben zu erhalten und zu vertiefen.

Trennungsgrund: Den Partner einengen

Wer sich durch seine Beziehung eingeengt fühlt, ist weder beruflich noch privat in der Lage 100% zu geben. Ständig kommen quälende Gedanken auf, die im Wesentlichen durch den Wunsch nach mehr Freiheit bestimmt sind. In solch einem Fall muss ein klärendes Gespräch her und Kompromisse gefunden werden. Ansonsten muss man über kurz oder lang die Partnerschaft beenden. Kommt das Einengen/ eingeengt fühlen von verschiedenen Arten Verbundenheit auszudrücken, oder ist es wiederum ein Zeichen für eine wacklige Vertrauensbasis? Die Partnerschaft beendenist hier nicht generell die beste Lösung, denn an beidem können die Partner arbeiten, wenn ihnen die Beziehung am Herzen liegt und diese so stärken.

partnerschaft beenden - entscheidungshilfen-2Trennungsgrund: Respektloses Verhalten

Respektloses Verhalten gegenüber dem Partner ist immer ein Anzeichen für geringe Wertschätzung. Dabei spielt es keine Rolle, ob das respektlose Verhalten in der Öffentlichkeit vorgetragen wird oder privat im stillen Kämmerlein. Einzige Ausnahme sind einvernehmliche sexuelle S/M Rollenspiele. Bei mangelndem Respekt muss sofort ein Riegel vorgeschoben werden, damit dieses Verhalten nicht zur Normalität wird und den Grundton der Beziehung bestimmt. Ändert der Partner daran nicht ist es besser die Partnerschaft zu beenden.

Trennungsgrund: Unterschiedlicher Lebensstil

Wenn sich herausstellt, dass die Partner einen unterschiedlichen Lebensstil in Sachen Hygiene, Outfit und Styling oder sozialem Umfeld und Betragen pflegen kann das eine Beziehung schwer belasten und auch zur Trennung führen. Ein Antialkoholiker wird nur schwerlich eine gesunde Beziehung mit einer unverbesserlichen Trinkerin aufbauen können. Das Gleiche gilt für den Geschäftsführer einer Bank, der sich mit einer radikal antikapitalistisch orientierten Dame eingelassen hat. Andererseits kann es auch eine Bereicherung für beide sein, wenn sie eine gesunde, sachliche und lösungsorientierte Streitkultur pflegen, und bereit sind sich auf Kompromisse ohne bittere Gefühle einzulassen.

Trennungsgrund: Mangelnder Zusammenhalt in der Öffentlichkeit

Auf der großen Bühne des Lebens werden Paare von den Mitmenschen gerne als Einheit wahrgenommen. Verstößt ein Partner regelmäßig gegen diesen Kodex, demonstriert er damit, dass die Beziehung keineswegs gefestigt ist. Es kann ein Zeichen dafür sein, dass er bereits auf der Suche nach einer neuen Liaison ist, aber auch harmlos sein. Hier kommt es darauf an, ob man Meinungsverschiedenheiten in der Öffentlichkeit respektvoll austrägt, oder den Partner vor anderen respektlos und herablassend behandelt. Wenn dieses Verhalten für einen Partner belastend ist, auf jeden Fall darüber reden, ein guten Partner wird es sich anhören und dazu beisteuern, dass für beide eine Lösung gefunden wird mit der beide gut leben können.

Trennungsgrund: Regelmäßiges Fremdgehen

Sofern die Partner nicht in einer offenen Beziehung leben, ist regelmäßiges Fremdgehen ein sicherer Indikator dafür, dass der sexuelle Reiz weitgehend verloren gegangen ist. Wie zuvor bereits erwähnt ist es wichtig diesen Vertrauensbruch und seine Ursachen zu analysieren und gemeinsam eine Lösung zu finden. Was wollen die Partner in der Beziehung? Was fehlt? Soll es ein gemeinsamens Weiterleben geben? Warum und auf welcher Basis?

Trennungsgrund: Den Partner nicht mehr in die eigenen Pläne einbeziehen

Gemeinsame Pläne, um bestimmte Ziele zu erreichen, sind wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Partnerschaft. Schließt ein Partner den andern dauerhaft von der Lebensplanung aus, bedeutet das nichts weiter, als dass er sich in Gedanken bereits aus der Beziehung verabschiedet hat und diese früher oder später beenden will. Die Partnerschaft beenden ist dann nur noch formal notwendig, denn die Beziehung ist zumindest von einem der Partner bereits emotional beendet worden.

Trennungsgrund: Nicht mehr gemeinsam lachen

partnerschaft beenden - entscheidungshilfen„Er (Sie) muss mich zum Lachen bringen können.“ Das ist eine der am häufigsten genannten Kriterien bei Umfragen zur Partnerwahl. Wissenschaftliche Studien belegen, wie wichtig gemeinsames Lachen in Beziehungen ist. Geht diese Fähigkeit auf Dauer verloren, sollten sämtliche Alarmglocke läuten, denn es ist ein Indiz, dass man sich nichts mehr zu sagen hat und aneinander vorbei lebt. Die Beziehung beenden muss hier noch lange nicht die Konsequenz sein, aber es sollte als Grund genommen werden sich die Beziehung mal genau anzusehen und sich Gedanken zu machen, was man z.B. mit kleinen Ritualen und gemeinsamen oder eben auch getrennten Unternnehmungen verbessern könnte, bevor es zu einer weit größeren Krise kommt.

Trennungsgrund: Sich gehen lassen

Problematisch wird es auch, wenn sich ein Partner über einen längeren Zeitraum hinweg gehen lässt. Sichere Indikatoren hierfür sind, wenn er keinen Wert mehr auf sein Aussehen legt, den Haushalt vernachlässigt oder plötzlich zu keinen gemeinsamen Aktivitäten zu bewegen ist. Einerseits ist es ein Zeichen, dass sich der Partner in der Beziehung sicher fühlt und Vertrautheit da ist, aber es darf nicht Überhand nehmen, denn sonst verliert der Partner den Respekt, schaut den anderen von oben herab an, fühlt sich ausgenutzt. Auch hier ist es besser gleich ein ruhiges, sachliches Gespräch zu suchen, statt abzuwarten bis die Situation eskaliert.

Trennungsgrund: Keinen Sex mehr

Der ultimative Partnerschaftskiller. Verweigert einer der Partner über eine längere Periode hinweg den Sex, ist es für die meisten Menschen an der Zeit, die Beziehung zu beenden. Auch her bestätigen Ausnahmen die Regel; doch realistisch betrachtet stehen die meisten Paare in diesem Stadium kurz vor der Trennung. Auch hier gilt wieder: Eine Krise kann auch immer eine Chance sein die Beziehung neu und auch besser zu zu definieren und den Bedürfnissen der Partner anzupassen. Allerdings gehört dazu immer viel Offenheit und Mut und eben auch der Wille die Partnerschaft fortzuführen.

Die Partnerschaft beenden sollte nur der letzte Ausweg sein, wenn man alles versucht hat, denn eine Beziehung ist kein Wegwerfprodukt, das man beim ersten Problem gleich wegwirft, denn sie gewinnt mit jeder überstandenen Krise an Wert für beide Partner. Werden sie sich ihrer Wünsche und Bedürfnisse bewusst, stellen sie Forderungen, wenn  diese für sie selbst unabdingbar sind, seinen sie ber auch zu Kompromissen bereit, vorallem in Bereichen, die ihnen persönlich vielleicht nicht so wichtig sind, die sie aber als „das macht man so“ verinnerlicht haben. Die Beziehung zwischen zwei Menschen ist etwas sehr persönliches und so dürfen auch die Regeln die für diese Beziehung gelten ganz individuell ausgehandelt werden. Wichtig ist letztlich nur, dass sie für die Beteiligten funktionieren.

Bilder von Bailey Weaver und Erin Nekervis und Hernán Piñera über Flickr mit CC BY 2.0 Lizenz